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Fallstudie zur nicht-invasiven Hautstraffung im direkten Vergleich

Die Straffung der Armkonturen ist ein recht häufiger Wunsch, der vor allem von weiblichen Patienten geäußert wird. Erschlaffte Armkonturen sind – wenn kein übermäßiges Übergewicht vorliegt – meist genetisch bedingt und trainingsresistent. Besonders nicht-invasive Verfahren nehmen bei der Körperstraffung an Beliebtheit zu, da keine Narbenentwicklung zu erwarten ist.

Das vorliegende Fallbeispiel zeigt die Durchführung zweier nicht-invasiver Verfahren an einer Patientin im direkten Vergleich. Dadurch können interessante Aufschlüsse gewonnen werden, welche Möglichkeiten der nicht-operativen Körperstraffung bei welcher Indikation in Frage kommen und welche Erfolge damit erzielt werden können. Insbesondere, da beide Technologien vom selben Hersteller zur nicht-invasiven Hautstraffung angeboten werden.

Vorüberlegungen

Der Fettanteil der Patientin war nicht übermäßig hoch, wodurch eine Kombination aus leichter Fettreduktion und Stärkung des Bindegewebes sinnvoll erschien. Die Patientin er- klärte sich dazu bereit, zwei unterschiedliche nicht-invasive Verfahren parallel durchführen zu lassen. Die Ergebnisse wurden also nicht durch Unterschiede im Lebenswandel oder körpereigene Faktoren verfälscht.

Zum Einsatz kamen für die Behandlung zwei unterschiedliche Technologien des französischen Medizintechnikherstellers Deleo: Zum einen CRISTAL Skin (Radiofrequenz), zum anderen der DIAMOND Applikator (LED in Kombination mit Vakuum). Beide Verfahren zur Hautstraffung ähneln sich in ihrer Wirkweise. Zu erwarten ist, dass bei einer 34-jährigen Patienten beide Verfahren gut wirken.

Technologie

Zur nicht-invasiven Straffung der Oberarme eignen sich Verfahren, die das Bindegewebe stärken und gleichzeitig den Fettabbau begünstigen. Sowohl die Radiofrequenzbehandlung CRISTAL Skin als auch die LED-Technologie des DIAMOND Applikatorsregen durch thermische Reize die Neubildung von Kollagen und den Abbau von Adipozyten an. Mit der Radiofrequenz-Behandlung wird ein stärkerer Impuls gesetzt, wodurch sich die Kollagenfasern zusammenziehen (Shrinking). Bei der DIAMOND-Behandlung werden die Septen gedehnt und der Druck des Fettgewebes verringert. Dies geschieht durch die LED-Technologie, deren Infrarotwellen mit einer Länge von 940 nm auf das Fettgewebe einwirken. Eine Verminderung des Umfangs ist hier also eher durch eine Verminderung des Fettgewebes zu erwarten. Die Behandlung mit dem DIAMOND-Applikator ist durch die Dehnung der Septen besonders bei ausgeprägter Cellulite geeignet, CRISTAL Skin hingegen eher bei erschlaffter Haut, die durch Kollagenverlust (alters-)bedingt ist.

Durchführung und Behandlungsplan

Der linke Arm wurde mit CRISTAL Skin behandelt, der rechte mit dem DIAMOND-Applikator. Als angenehmer wurde von der Patientin die CRISTAL Skin Behandlung empfunden, da durch das Vakuum des DIAMOND-Applikators leichte Einblutungen entstanden. Bei der CRISTAL Skin-Behandlung traten nur selten leichte Rötungen auf.

Die Behandlung der Oberarme wurde in unterschiedlichen Abständen durchgeführt. Die DIAMOND- Behandlung wurde 2x wöchentlich, die Radiofrequenz-Behandlung im Abstand von 2–3 Wochen durchgeführt. Die Behandlung des rechten Arms wurde also über 2 Wochen durchgeführt, die Behandlung mit CRISTAL Skin über einen Zeitraum von 6 Wochen. Die Messpunkte lagen jeweils vor der 1. und 4. Sitzung sowie 12 Wochen nach der abschließenden 4. Sitzung. Eine Sitzung dauerte bei beiden Verfahren etwa 20 Minuten.

Abb. 1: Erscheinungsbild vor (gesamter Arm) bzw.                   Abb. 2: Erscheinungsbild vor (gesamter Arm) bzw.
nach (Arm ohne transparenten Bereich) Behandlung              nach (Arm ohne transparenten Bereich)
mit CRISTAL Skin.                                                                                   Behandlung mit DIAMOND.

Ergebnisse

Beide Arme zeigten eine optisch und haptisch wahrnehmbare Straffung sowie einen reduzierten Umfang. Generell zeigten sich deutliche Ergebnisse schneller bei der DIA- MOND-Behandlung. Bereits nach 3 Sitzungen (Messpunkt 2) war der Armumfang um 3,5 cm reduziert.
Bei der CRISTAL Skin-Behandlung konnte nach 3 Behandlungen lediglich eine Reduktion von 1,5 cm erreicht werden. Es ist zu vermuten, dass der Körper schneller auf die mechanische Reizung durch den DIAMOND- Applikator anschlägt als auf die Reize der Radiofrequenz mit CRISTAL Skin. Durch die DIAMOND-Behandlung entstehen unmittelbar Einblutungen in das Gewebe (Knutschfleckeffekt), die zu einer Straffung führen. Möglicherweise lässt sich die schnellere Reaktion auf die LED-Technologie zusätzlich auf eine Drainagewirkung des Vakuumapplikators bzw. die Entspannung der Septen zurückführen.

Die straffende Wirkung der Radiofrequenztherapie setzte im direkten Vergleich später ein. Das lässt vermuten, dass der Umbau der Kollagenfasern (Shrinking) längere Zeit in Anspruch nahm als die Reaktion auf den mechanischen Reiz des DIAMOND-Applikators. Insgesamt konnten beide Verfahren sehr gute und vergleichbare Ergebnisse nach nur wenigen Sitzungen liefern, die, aufgrund des Alters der Patientin, vermutlich hauptsächlich auf die Reduktion von Fett- und den Aufbau von Kollagengewebe zurückzuführen ist.

Schlussfolgerung

Beide Verfahren eignen sich zur Hautstraffung und zur Reduktion von Cellulite. Die „klassische“ Radiofrequenz-Behandlung ist bei Patienten höheren Alters, bei weicherem Bindegewebe und/oder Hautfalten indiziert. Die höhere Energiedichte führt zu einem stärkeren Schrumpfungsprozess und damit zu einer Anhebung von Gesichts- und Körperkonturen, die altersbedingt erschlafft sind.

Liegt jedoch Cellulite bei jüngeren Patientinnen und Patienten vor, ist wohl die DIAMOND-Technologie die bessere Wahl, da schnellere Ergebnisse erzielt werden können und eine Straffung der Kollagenfasern meist noch nicht indiziert ist. Gerade bei Cellulite, die durch ein Übermaß an Adipozyten und dem daraus resultierenden Druck auf das Unterhaut- bindegewebe verursacht wird, ist die Dehnung der Septen durch das DIAMOND Verfahren sehr wirkungsvoll. Es ist auch anzunehmen, dass die Wellenlänge der Dioden von 940 nm den Fettabbau stärker begünstigen als die Radiofrequenz. Studien dazu stehen allerdings noch aus, ebenso wie der Langzeitvergleich der Ergebnisse.

In jedem Fall ist die Wahl des Verfahrens individuell auf den Patienten und die vorliegende Indikation abzustimmen.

Weitere Informationen zu den Geräten:

www.cristal-bodycontouring.de