Rheumatologie

„Rheuma Arbeit geben“ – Jetzt für den Rheumapreis 2022 bewerben

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen treffen oft Menschen, die mitten im Berufsleben stehen. Und obwohl heute hochwirksame Therapien zur Verfügung stehen, ist es leider noch immer nicht selbstverständlich, dass Rheumakranke ihren Beruf auch weiter ausüben können. Damit eine Weiterbeschäftigung gelingt, sind individuelle Lösungen gefragt, die von
den Betroffenen gemeinsam mit ihren Arbeitgebern entwickelt werden. Die Initiative RheumaPreis würdigt jedes Jahr drei Arbeitsverhältnisse, in denen es besonders gut gelungen ist, krankheitsbedingte Hindernisse zu beseitigen. Der mit 3.000 Euro verbundene Preis geht jeweils an die erkrankten Beschäftigten, die arbeitgebenden Betriebe erhalten jeweils eine Urkunde.

Mit dem Motto „Rheuma Arbeit geben“ sprechen die Initiatoren des RheumaPreises in diesem Jahr gezielt die Arbeitgeberseite an. „Betriebe haben viele Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen ihre wertvollen Fähigkeiten einbringen können“, sagt Professor Dr. med. Matthias Schneider, Direktor der Poliklinik für Rheumatologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und Mitinitiator des RheumaPreises. Bereits kleine Änderungen im Arbeitsablauf, Unterstützungen und Hilfsmittel – als Beispiel sei etwa ein kraftsparender elektrischer Locher genannt – oder eine ergonomische Ausstattung des Arbeitsplatzes könnten viel bewirken. Diese Fördermöglichkeiten seien vielen Rheumakranken, aber auch vielen Arbeitgebern nicht bewusst.

Von nicht zu unterschätzendem Einfluss ist auch die Atmosphäre, die am Arbeitsplatz herrscht. „Ein vor- urteilsfreies und offenes Arbeitsumfeld trägt wesentlich dazu bei, dass berufliche Teilhabe auch für Menschen mit Einschränkungen selbstverständlich ist“, sagt Donata Apelt-Ihling, Textilunternehmerin und Schirmherrin des RheumaPreises 2022. Hier seien auch die Betroffenen selbst gefordert, offen mit ihrer Erkrankung umzugehen, ihre Grenzen klar zu kommunizieren und auch Hilfe anzunehmen.

Im Beruf zu bestehen und Anerkennung zu finden, ist ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität – bei Rheumakranken nicht weniger als bei gesunden Menschen. Und auch die Arbeitgeberseite profitiert enorm, wenn erfahrene und engagierte Mitarbeitende im Betrieb gehalten werden können. „Der RheumaPreis soll dazu beitragen, den großen Mehrwert, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Rheuma für ihr Unternehmen haben, noch besser sichtbar zu machen“, so Apelt-Ihling.

Für den RheumaPreis bewerben kann sich jede/r berufstätige/r Rheuma- patient/in. Einzelpersonen können ebenso teilnehmen wie Teams, Angestellte ebenso wie Auszubildende, Studierende oder Selbstständige. „Wie in jedem Jahr rufen wir auch die Arbeitgeber von entzündlich-rheumatisch Erkrankten dazu auf, eine Bewerbung einzureichen“, sagt Mitinitiator Schneider. Diese leisteten mit ihren Ideen einen wichtigen Beitrag zur rheumagerechten Gestaltung des Arbeitsumfelds.

Eine Bewerbung ist bis zum 30. Juni 2022 möglich. Die Bewerbungsunter- lagen stehen online unter www.rheumapreis.de zum Download zur Verfügung.

Quelle: Initiative RheumaPreis