Bodycontouring

„CoolSculpting® ELITE ist eine deutliche Weiterentwicklung“

Interview mit Dr. med. Jens Altmann (Lindau)

Neuesten Umfragen der American Society for Aesthetic Plastic Surgery zufolge, steigt die Nachfrage nach Medizinischer Ästhetik, einschließlich Optionen zur nicht-invasiven Fettbehandlung, weiter an. [1] Der Bedarf an sicheren und effektiven Behandlungsmethoden ist groß. Mit CoolSculpting® ELITE steht seit Januar 2021 eine Weiterentwicklung der etablierten CoolSculpting® Technologie zur Behandlung von subkutanen Fettdepots durch Kryolipolyse zur Verfügung. Die laut Hersteller basierend auf den Erfahrungen von Ärzten und Patienten weltweit optimierte neue Gerätegeneration soll den State of the Art der Kryolipolyse repräsentieren. Dr. med. Jens Altmann, Facharzt für plastische Chirurgie und Leiter der Bodenseeklinik in Lindau, hatte bereits die Möglichkeit, das neue System im Praxisalltag zu testen, und berichtet im Gespräch über seine ersten Behandlungserfahrungen.

Herr Dr. Altmann, Kryolipolyse ist in Ihrem Praxisalltag ja eine etablierte Behandlungsmethode. Wie viele Patienten haben Sie damit bereits behandelt und wie viele Patienten konnten bei Ihnen bereits das neue CoolSculpting® ELITE ausprobieren?

Dr. Altmann:

Wir behandeln bereits seit über fünf Jahren Patienten mit Kryolipolyse. In dieser Zeit haben wir bereits mehrere tausend Körperzonen behandelt.

Seit Januar sind wir die Ersten in Deutschland, die erste Erfahrungen mit CoolSculpting® ELITE sammeln durften. Innerhalb der ersten vier Wochen haben wir 15 Patienten behandelt, jeweils an mehreren Zonen. Somit haben wir insgesamt bereits annähernd hundert Zonen behandeln können.

Wie ist Ihr erster Eindruck von der neuen Gerätegeneration?

Dr. Altmann:

Das Gerät ist dem ersten Eindruck nach eine deutliche und eine gute Weiterentwicklung zu dem CoolSculpting® System der ersten Generation. Wir sind mit dem System der ersten Generation sehr zufrieden, erzielen damit gute Ergebnisse und haben auch zufriedene Patienten. Aber die Zeit und die Technologien entwickeln sich weiter. CoolSculpting® ELITE ist ein leichteres und kompakteres Gerät, dessen Vorteile von dem leistungsstärkeren Kühlsystem und den zwei Behandlungsarmen, die die gleichzeitige Behandlung von zwei Zonen ermöglichen, bis hin zu den neu entwickelten C-förmigen Cups reichen. Aber auch die Bedienung des Geräts ist noch einfacher geworden. Alle Applikatoren können nun in wenigen Schritten über eine einzige sogenannte Smart- Card bedient werden.

Welche praktischen Vorteile haben die neuen C-förmigen Applikatoren und die zwei Behandlungsarme konkret?

Dr. Altmann:

Wir haben bei dem neuen System eine große Auswahl an unterschiedlichen Applikatoren, die den natürlichen Kurven des Körpers nachempfunden sind. Dies ermöglicht wiederum, der großen Vielfalt von Behandlungswünschen der Patienten entgegen zu kommen. Zudem sind die Applikatoren sowie die Versorgungsleitungen leicht anzuschließen und abzunehmen, wodurch das Handling einfacher und komfortabler geworden ist. Durch die zwei Behandlungsarme kann ich zudem zwei unterschiedliche Körperzonen simultan behandeln und wiederum für jeden Arm einen unterschiedlichen Aufsatz wählen. Der wohl bemerkenswerteste Unterschied sind allerdings die neuen C-förmigen Cups im Vergleich zu den U-förmigen Cups der älteren Generation. Durch die C-Form sind die Cups nach oben hin offener, wodurch sich das Vakuum besser verteilt. Das Hautfettgewebe wird dadurch viel einfacher und gleichmäßiger in diese Cups eingesaugt und so ein optimaler Kontakt sowie ein sicherer Halt – ohne Luftblasen – zwischen Applikator und Hautoberfläche gewährleistet. Auch das überarbeitete Gelpad der Cups trägt zu einem konsistenten Kontakt und gleichmäßiger Kälteverteilung zwischen Applikator und Haut bei. Die für den Geräteschutz eingebauten Gel-Fallen lassen sich ohne Hilfsmittel auswechseln.

Darüber hinaus besitzt die neue Generation ein so genanntes Branched Tunnel System, das zu einer gleichmäßigen Vakuumverteilung beiträgt. Das bedeutet: Von dem zentralen Vakuumschacht verlaufen weitere Vakuumkanäle in alle Ebenen des Cups. Ich denke, das ist ein echter Innovationssprung! Durch dieses System wird sogar festeres Bindegewebe am Bauch oder der Hüfte, wie es bei Männern beispielsweise häufiger der Fall sein kann, gleichmäßig angezogen. Der Patient kann dadurch weniger Schmerzen während der Behandlung haben und durch die bessere Verteilung des Fettgewebes im Cup kann letztlich auch ein besseres Ergebnis erwartet werden.

Welche Ergebnisse können erzielt werden?

Dr. Altmann:

Zum jetzigen Zeitpunkt können die Ergebnisse noch nicht abschließend beurteilt werden. In der Regel können diese bei CoolSculpting® ja erst nach acht bis zwölf Wochen beobachtet werden. Wir setzen durch die Behandlung des subkutanen Fetts einen Entzündungsprozess in Gang, der bis zu drei Monate andauern kann.

Der Zeitraum und natürlich auch das Ausmaß der Ergebnisse können jedoch je nach Patient unterschiedlich ausfallen. In manchen Teilbereichen, z.B. bei der Behandlung von Oberbauch, Unterbauch oder auch Hüfte, sehen wir allerdings tendenziell bereits früher erste Veränderungen als im vergleichbaren Zeitraum mit dem Vorgängermodell. Das ist aber mit 10 bis 15 bisher behandelten Patienten natürlich statistisch nicht signifikant.

Wie beurteilen Sie die implementierten Sicherheitsstandards?

Dr. Altmann:

Die bewährten Sicherheitstechnologien von CoolSculpting® werden in dem neuen Gerät weitergeführt. CoolSculpting® ELITE verfügt über FreezeDetect® und CoolControlTM. Über diese Sensoren wird über die gesamte Behandlungsdauer in Echtzeit die Temperatur im Gerät registriert. CoolControlTM sorgt dafür, dass das Gerät die Kühlleistung konstant hält. Wenn es während der Behandlung doch zu Temperaturschwankungen kommt, die das Gewebe schädigen könnten, wird über FreezeDetect® die Behandlung letztendlich abgebrochen. Gefrierbrände – also Erfrierungen –, die aufgrund der starken Kühlung sonst unbemerkt bleiben würden, werden dadurch verhindert. Über diese Technologie verfügt meines Wissens kein vergleichbares Gerät, zumindest nicht in der Weise wie CoolSculpting®.

Für wen ist die Behandlung geeignet?

Dr. Altmann:

Generell kann eine große Bandbreite an Körperzonen behandelt werden. Dazu gehören Doppelkinn, Oberbauch, Hüfte und Rücken, Innen- und Außenseiten der Oberschenkel, Knie, Oberschenkelvorderseite und viele mehr. Meiner Praxiserfahrung nach machen Bauch/Hüfte aber tatsächlich ca. 75% aller Behandlungen aus – das ist der absolute Favorit. Ich betone dabei immer wieder: CoolSculpting® kann eine Fettabsaugung oder einen gesunden Lebensstil nicht ersetzen. Wenn es jedoch um die Behandlung von oberflächlichen, ästhetisch störenden Fettdepots normalgewichtiger Patienten geht und eine invasive Operation nicht gewünscht ist, dann ist die Methode genau das Richtige. Zudem sind nur minimale Ausfallzeiten zu erwarten.

Ganz allgemein gefragt: Worauf sollte ein Arzt bei der Anschaffung eines neuen Geräts achten?

Dr. Altmann:

Das Gerät muss CE-zertifiziert und zugelassen sein. Darüber hinaus sollte man sich natürlich an wissenschaftliche Studien halten. Ich empfehle auch den Austausch mit Kollegen, die bereits Erfahrung mit dem jeweiligen Gerät – in diesem
Fall also: CoolSculpting® – haben und mit diesem Gerät umgehen können. Wichtig ist auch, sich entsprechend schulen zu lassen. Der persönliche Practice Development Manager (PDM) unterstützt beispielsweise Praxen und Kliniken bei der reibungslosen Einrichtung von CoolSculpting®. Weitere Services wie CoolConnectTM oder CoolSculpting® Education (ED) können ebenfalls dabei helfen, Behandlungen im Praxisalltag zu optimieren. Das hat einen hohen Wert und steigert nochmals die Sicherheit.

Quelle: Allergan Aesthetics

Literatur

1. https://www.asds.net/Medical-Professionals/Practice-Resources/asds-consumer-survey-on-cosmetic-dermatologic-procedures; letzter Zugriff Dezember 2020.