Die Zielstruktur „Muskel“ in der nicht-invasiven Körperkonturierung
Die Zielstrukturen von Medical Devices im Segment der nicht-invasiven Körperkonturierung befanden sich in der Vergangenheit primär im subkutanen Fettgewebe (z.B. Warmsculpting® mittels Diodenlaser, Kryolipolyse etc.). Nun steht seit einiger Zeit die Muskulatur im Fokus.
Die Skelettmuskulatur macht bei Erwachsenen bis zu etwa 40% des Körpergewichts aus. Anteil und Beschaffenheit der Muskulatur wird durch Genetik, körperliche Aktivität, Ernährung und Hormone, aber z.B. auch durch Krankheiten beeinflusst. Dass ein gestärkter Muskel auch zu einer Steigerung der Fettverbrennung führt, ist im medizinischen Umfeld bekannt, denn die Muskulatur arbeitet rund um die Uhr – selbst wennnwir schlafen. Es befinden sich ungefähr 50-75% aller Proteine in unserer Muskulatur, was sie zum zentralen Gewebe des Aminosäurestoffwechsels macht.
Jeder Muskel besteht aus Muskelzellen und jede einzelne Muskelzelle wiederum enthält Mitochondrien. In diesen findet die Energiegewinnung durch Umwandlung von Fetten und Kohlenhydraten (KH) in Energie statt. Fettsäuren (FS) werden in leichter nutzbare Energie umgewandelt. Dies geschieht zur Deckung des Bedarfs der Muskelzelle in Form von Adenosintriphosphat (ATP). Nicht genutzte Energie wird zu Wärmeenergie umgewandelt, um die Kerntemperatur des Körpers aufrechtzuerhalten.
Abb. 1: Behandlung mittels elektromagnetischer Muskelstimulation.
Funktionsweise der elektromagnetischen Stimulation
Die Technologie der elektromagnetischen Stimulation wurde ursprünglich zur Behandlung von Muskelatrophie entwickelt, mittler- weile wird sie in der ästhetischen Praxis zur Stärkung und Straffung der Bauch-, Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur eingesetzt (z.B. StimSure®). Die Behandlung ermöglicht den Aufbau schnell zuckender Muskelfasern mittels vollständiger Muskelkontraktionen und verbessert so Tonus, Ausdauer und Körperhaltung.
Durch einen Elektromagneten (Spule) in einem paddelförmigen Applikator wird sowohl ein Magnetfeld mit der Feldstärke von circa 1,0 Tesla als auch ein leichtes Stromfeld erzeugt. Dies führt zu einem Aktionspotenzial in den Motoneuronen der adressierten Körpermuskulatur und zu einer wiederholten Kontraktion, was letztlich zu Muskelwachstum und -festigung führt. In der Theorie sind bis zu 24.000 Muskelkontraktionen durch die elektromagnetische Stimulation über die Depolarisation der Motoneuronen im Laufe einer 20-minütigen Behandlungssitzung zu erzielen. Die Variationsmöglichkeit der eingestrahlten Pulse durch einstellbare Frequenzbereiche erlaubt die Ansteuerung sowohl von Typ-1- Muskelfasern (Ausdauer, 10-30 Hz) als auch von Typ-2-Muskelfasern (Kraft, 40-100 Hz). ?